Interview: Hans-Dieter Worch spricht über CTA USA

Interview: Hans-Dieter Worch spricht über CTA USA
Hans-Dieter Worch
Geschäftsführer

Könnten Sie uns einen Einblick über die Gründe und Ziele für die Eröffnung des neuen Standorts der CTA GmbH in Baltimore geben?

Ja sehr gerne,
wir sehen in USA einen großen Markt für chemisch-technische Produkte.
Zum einen haben wir einen großen Markt im DIY (Do It Yourself) – die Amerikaner lieben es und reparieren sehr viel selbst zu Hause.
Zum anderen haben wir große und international tätige Unternehmen, die im Industriebereich sehr erfolgreich sind.
Teilweise haben wir hier schon Erfahrungen, auf Grund unserer Kunden welches internationalen globalen Players sind. Diese haben mehrfach unsere Dienstleistung schon für und im USA-Markt erfragt.


Zuletzt sehen wir auch in den erneuerbaren Energien einen sehr rasch und stark wachsenden Markt für uns im Reparaturbereich. Erwähnt sei hier die Reparatur-/Instandhaltungs-Produkte (Massen) für die Windräder.
Diese stellen für uns neue Wachstumsmärkte dar mit einer lokalen Produktion in Amerika für den US-Markt. Damit sind nahezu keinerlei Geschäftsverlagerung aus Deutschland in die USA zu erwarten, sondern tatsächlich neue Geschäfte in und für die USA.
Damit folgen wir unserer Wachstumsstrategie der Business Unit „Herstellung & Abfüllung“ innerhalb der TUBEX-Gruppe.

Welche besonderen Fähigkeiten und Technologien werden an der neuen Produktionsstätte in Baltimore eingesetzt?

Langfristig ist es das CTA-Ziel, hier mehr oder weniger dieselben produktionstechnischen Möglichkeiten zu etablieren. Wir gehen allerdings priorisiert vor und starten erst einmal mit dem Bereich der 2-Komponenten- sowie Tuben-Abfüllung. Ein Ausbau ist stufenweise geplant.

Wie hat sich die Eröffnung des Standorts in Baltimore auf die globale Präsenz und Wettbewerbsfähigkeit der CTA GmbH ausgewirkt?

Das ist eine gute Frage, die so einfach nicht zu beantworten ist und teilweise mehr auf Einschätzung als auf Kundenfeedback basiert.

Die globale Präsenz und damit Sichtbarkeit der CTA, steigert sich damit deutlich. Vorteilhaft sehe ich dies vor allem für global agierende Unternehmen, die damit einen einheitlichen Qualitätsstandard in der Abfüllung und Verpackung gewährleistet bekommen. Inwieweit sich damit eine Wettbewerbsfähigkeit verbessert, gilt noch abzuwarten.

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit zwischen den Teams in Deutschland und in den USA?

Ich stelle eine gute und freundschaftliche Zusammenarbeit fest. Blicke ich zum Beispiel auf die gemeinsame Teamleistung im Februar mit der Installation, Inbetriebnahme sowie Erstabfüllung von 2k-Produkten in den USA, so erfüllt mich dies mit großem Stolz und Zufriedenheit. Hier wachsen zwei Unternehmen innerhalb einer Gruppe zu einer Business-Unit-Abfüllung zusammen. Dies schafft uns intern neues Potenzial in Synergien und Erfahrungsaustausch.

Welche langfristigen Ziele hat die CTA GmbH für den Standort in Baltimore und wie plant das Unternehmen, diese zu erreichen?

Langfristig wollen wir eine CTA-USA nach dem Vorbild (technologisch und Umsatztechnisch) der CTA GmbH in Ludwigsburg aufbauen. Hierzu bedarf es jetzt erst einmal einen gesunden Aufbau der Kundenstruktur mit einem guten Mix von internationalen Großkunden sowie von lokalen mittelständischen US-Unternehmen.

Im ersten Schritt werden wir, vor allem durch die guten Kontakte unserer Key-Account-Manager, von Deutschland aus die Zusammenarbeit mit Großkunden nach Amerika ausbauen.

Dem folgt dann im zweiten und in weiteren Schritten der Aufbaue eines lokalen Sales-Teams sowie einer besonnen und schrittweisen Erweiterung der US-Organisation.

Wie sehen die Recruiting- und Entwicklungspläne für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der CTA in den USA aus?

Dies ist ein breites Feld an Möglichkeiten und Chancen für unsere bestehende Belegschaft in den USA als auch hier in Ludwigsburg, sowie für lokale Arbeitssuchende im Raum Maryland und Baltimore herum. Mit anderen Worten planen wir ein gesundes Wachstum und werden die Organisation mit den Mitarbeitenden in den USA entsprechend mitwachsen lassen.

Welche Branchentrends und Herausforderungen sieht die CTA GmbH für die Zukunft? Wie positioniert sich das Unternehmen, um darauf zu reagieren?

Durch unsere große Diversifikation in den unterschiedlichsten Branchen und Märkte, ist die CTA wenig bis gar nicht von einzelnen Trends beeinflusst.
Allerdings wollen wir auch neue auftuende Chancen konsequent nutzen. Diese sehe ich heute vor allem im Bereich der nachhaltigen Energien von Windkraft bis hin zu Batterien, welche gewartet und repariert werden müssen. Sowie einem aus meiner Sicht weiterwachsendem After-Sales-Markt im Automobil und Transportation Bereich.

Die schwächelnde Konjunktur gepaart mit der Inflation, lässt die Entscheidung gegenüber einer Neuinvestition häufig zu Gunsten der Reparatur ausfallen.


Eine wachsende Herausforderung sehe ich in der Lohnentwicklung von Deutschland. Als Industrieland führen wir hier die Statistik in der EU an und werden in Verbindung mit der nächsten Mindestlohn-Steigerung noch dieses Jahr Platz 3 in allen EU-Ländern erklimmen. Dies ist eine nicht zu unterschätzende Entwicklung vor allem in Dienstleistungssektor der Lohnabfüllung und -Verpackung. Länder wie Polen oder Ungarn liegen damit mit mehr als die Hälfte unter unseren direkten Lohnkosten. Hierzu gilt es ein gutes Konzept für die CTA in Europa aufzustellen, welches eine gute und clevere Kombination zwischen Technologie-Schwerpunkt in Deutschland und günstiger Produktion in Ost-Europa verbindet.

Angebot anfordern

Bitte teilen Sie uns Ihre Kontaktdaten mit, wir melden uns bei Ihnen